Neufundland - Grind

13. Januar 2023 Schon gehört? | Aktuelles   gitarre, das beste kommt zum schluss, indie
Was passiert, wenn man das bislang beste Album seiner Karriere („Scham“ – ebenfalls erhältlich bei uns im Laden) hinlegt, dann aber aus Pandemie Gründen nicht die Gelegenheit bekommt, selbiges live auch ausgedehnt vorstellen zu können und einem danach auch noch der Keyboarder den Dienst quittiert?

Im Fall NEUFUNDLAND klopft man sich den Staub von der Hose, steht auf, tritt aufs Gaspedal und veröffentlicht einfach ein noch besseres Album. Nach dem Weggang von Keyboarder Matthias (in aller Freundschaft und Verbundenheit) haben die Neufundländer den Fokus auf die Gitarren gelegt und mit „Grind“ ein lupenreines, schnörkelloses Rockalbum veröffentlicht. Bereits die Vorab-Singles, das unverschämt eingängige „Vino“ (inklusive Tocotronic „Hi Freaks“ Anleihen), „Streiflicht“ und „Kein Scherz“ haben ahnen lassen, dass Neufundland mit „Grind“ nicht daran interessiert sind, Gefangene zu machen. Der gelegentlich leicht vertrackte, aber immer geradeaus gehende Rhythmus und der bei aller Breitbeinigkeit in keiner Sekunde an Chauvi-Muckertum erinnernde Sound des Albums sollen einen komplett überrollen und hinterher atemlos und beglückt denken lassen „Absoluter Wahnsinn! Und jetzt direkt nochmal“. Und wenn genau das wirklich die Absicht der Band war, gab es in diesem Jahr nur wenige Beispiele für Alben, die dieses Ziel so direkt und kompromisslos erreicht haben.

Einziger Wermutstropfen – Grind gibt es nicht auf CD, sondern ausschließlich auf (streng limitiertem) Vinyl und im Stream.

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